Groß-Kleinschreibung üben ist das Thema der ersten Lernwoche meines Kindes zur Verbesserung der Rechtschreibung in der Grundschule. Im ersten Artikel Rechtschreibung üben hatte ich bereits die Fehleranalyse, Lernplan und den Lernvertrag als Grundlage beschrieben.
In diesem Artikel werde ich zunächst mein Vorgehen bei der Auswahl der Lernmaterialien und die aufeinander aufbauenden Lerninhalte beschreiben.
Anschließend die Lernmaterialien vorstellen und zum Download bereitstellen, um abschließend zu beschreiben, wie erfolgreich mein Kind mit den Materialien lernen konnte und wie das Lernen insgesamt ablief und angenommen wurde.
Dieser Artikel ist Teil einer Serie zum Trainieren der Rechtschreibung in der Grundschule:
- Rechtschreibung üben – Vorüberlegungen
- Groß- Kleinschreibung üben
- Unterscheidung i und ie
- Dehnungs-h Grundschule
Auswahl der Lernmaterialien zum Üben der Groß- und Kleinschreibung
Bei der Auswahl der Lernmaterialien musst du darauf achten, dass die Materialien nicht zu umfangreich sind, denn die Zeit ist begrenzt.
Wir haben je Lerneinheit 15 Minuten vereinbart und in dieser Zeit lässt sich nur ein kleiner Umfang bearbeiten. Und nach den 15 Minuten soll auch Schluss sein.
Daher lag der Umfang normalerweise bei einer Seite mit ein bis zwei unterschiedlichen Übungen.
Ich habe aufgrund der begrenzten Zeit auch darauf verzichtet, dass mein Kind immer viel selbst schreiben muss. Denn beim Groß-Kleinschreiben üben war es mir wichtig, dass die Regeln eingeübt werden und nicht reihenweise Sätze runtergeschrieben werden müssen.
Das selbst Schreiben hätte zudem die Gefahr erhöht, dass meinem Kind zusätzliche Fehler passieren, die auch verbessert werden müssen, was zeitlich wieder schwierig geworden wäre.
Außerdem lag der Fokus der ersten Wochen nur auf der Groß- und Kleinschreibung und nicht auf sonstigen Fehlern.
Die Übungen sind daher abwechslungsreich und umfassen zum Beispiel komplett klein geschriebene Texte, in denen die großgeschrieben Wörter identifiziert werden müssen.
luisa und mike gehen zum auto, um den korb mit dem essen zu holen.
Oder es müssen Entscheidungen getroffen werden, welche Schreibweise die richtige ist.
Die Gäste SITZEN auf nagelneuen SITZEN.
Und es müssen natürlich Lückentexte ausgefüllt werden.
Gibst du mir ein (g)______ roßes (g) _________las Wasser bitte.
Groß- Kleinschreibung Üben – Aufbau der Lerneinheit
Die Lerneinheit ist dabei von etwas einfacher zu Beginn, hin zu etwas schwieriger aufgebaut. Wobei ich schon von Anfang an geplant habe, die Groß- und Kleinschreibung auch in den darauf folgenden Wochen immer einmal wieder zu wiederholen.
Der Beginn am ersten Tag bestand in einem kurzen Gespräch von vielleicht fünf Minuten, um die wichtigsten Regen zur Groß- und Kleinschreibung mit meinem Kind zusammenzufassen.
Dabei ist es sehr wichtig, dass du Regeln so formulierst und anwendest, wie sie dein Kind gelernt hat. Ansonsten sorgst du bei deinem Kind wahrscheinlich für zusätzliche Verwirrung, wenn deine Regeln anders sind, als die Regeln in der Schule.
Die Regeln waren dabei schnell zusammengetragen, da sie bereits bekannt waren und liefen auf folgende Definitionen hinaus:
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- Nomen schreibt man groß. Man erkennt sie, wenn der, die, das oder ein, eine davor passt.
- Alle Satzanfänge werden großgeschrieben.
- Alles andere schreibt man klein!
Mit diesen drei Regeln wurden dann die verschiedenen Übungen täglich von Montag bis Freitag bearbeitet. Wobei wir die Regeln am Beginn jeden Tages wiederholt haben, um sicherzugehen, dass die Regeln auch sitzen.
Die kurze Erarbeitung der Regeln zur Groß- und Kleinschreibung brachte mir dabei bereits die erste Erkenntnis. Denn mein Kind kannte die Regeln ganz genau, wendete sie aber nicht an.
Daher fehlte es wahrscheinlich an Übung, um die Regeln automatisiert anzuwenden. Denn genau das ist das Problem.
Die Regeln sind nicht schwer, sind verstanden und können in ruhigen Übungen richtig umgesetzt werden. Aber wenn es in der Schule im Diktat um Schnelligkeit und die Beachtung vieler weiterer Regeln geht, fehlt die Automatisierung, ohne Überlegung zu wissen, welches Wort groß- und welches kleingeschrieben wird.
Damit war mir auch schon klar gewesen, dass nach den vier Wochen perspektivisch an der Groß- und Kleinschreibung noch weiter geübt werden muss, um diese wirklich zu automatisieren.
Die Materialien und wie mit diesen gelernt wurde
Der Beginn der Übungen war relativ einfach gehalten. Wir besprachen montags zunächst die Regeln der Groß- und Kleinschreibung und anschließend war ein Arbeitsblatt zum Thema Bienen zu bearbeiten.
Dabei sollten zunächst nur als Einstieg Nomen und Verben identifiziert und unterstrichen werden. Da mir bewusst war, dass mein Kind die Unterscheidung zwischen Nomen und Verben kannte, war es für mich in Ordnung, neben der Groß- und Kleinschreibung auch Verben mit in die Übungen einzubeziehen.
Der verwendete Text, ebenso wie viele andere verwendete Texte, stammt übrigens von der Homepage Klexikon. Einem Nachschlagewerk für Kinder, das in zwei verschiedenen schweren Lesestufen online zur Verfügung steht.
Die dienstags Aufgabe bestand darin, einen komplett kleingeschriebenen Text zu bearbeiten, indem alle Wörter zu unterstreichen waren, die großgeschrieben werden müssen.
Außerdem mussten einige Sätze verbessert werden, die Wörter enthalten, die je nach Verwendung groß- und kleingeschrieben werden können.
Mittwoch standen zwei Übungen an. Zunächst waren Sätze in die richtige Reihenfolge und mit der korrekten Groß- und Kleinschreibung zu bringen. Anschließend musste noch zwischen zwei identischen Sätzen entschieden werden, in welchen Satz die Groß- und Kleinschreibung richtig ist.
Am Donnerstag kam der Klassiker zum Einsatz, ein Lückentext. Es musste bei jeder Lücke entschieden werden, ob das Wort groß- oder kleingeschrieben wird.
Der Freitag wurde nochmals eine Übung wiederholt. Es war wieder ein komplett kleingeschriebener Text zu bearbeiten, indem alle Wörter unterstrichen werden mussten, die großgeschrieben werden müssen.
So wurden die Übungen angenommen
Die Übungen wurden gut angenommen und motiviert bearbeitet. Mein Kind war dabei meistens etwas schneller als in 15 Minuten fertig, was aber kein Problem darstellte.
Der Wechsel der Aufgabenarten war dabei besonders hilfreich, um nicht durch die immer wieder gleichen Aufgaben für Langeweile zu sorgen.
Ausblick
Da die Übungen zur Groß- und Kleinschreibung so erfreulich verliefen, habe ich für die zweite Woche die nächste Baustelle in den Blick genommen und die Unterscheidung i und ie vorbereitet.
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